Nürnberg, Paderborn (epd). Beim Start der diesjährigen bundesweiten Nikolausaktion auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg am Dienstag hat das Bonifatiuswerk den Blick auf Frauen in Not gerichtet. Ziel sei es, auf das Problem aufmerksam zu machen und sich für den Schutz von Mädchen und Frauen starkzumachen, teilte das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit Sitz in Paderborn mit. "Für Menschen, die Gewalt und Hass erfahren, müssen wir einstehen", hieß es.

Mit der Nikolausaktion wolle man zeigen, welche tiefe Bedeutung das Nikolausfest hat. Der Heilige Nikolaus sei eine Person, die sich als Christ für den Schutz des Lebens eingesetzt habe, "von Bedürftigen, von Frauen und Kindern und von Menschen am Rande der Gesellschaft", sagte Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen laut Mitteilung. Mit dem Nikolaus als Vorbild wolle sich das Bonifatiuswerk heute für den Schutz des Lebens einsetzen, "gleich ob geboren oder ungeboren, gesund oder krank, jung oder alt im Zeichen von Nächstenliebe gegen alle Gewalt".

Wie wichtig seine Arbeit ist, erfahre das Nürnberger Caritas-Frauenhaus Hagar immer wieder durch die vielen Frauen, die dort Schutz suchten, sagte Leiterin Petra Zöttlein bei der Eröffnungsaktion. Da die Frauen aus dem Frauenhaus zu ihrem eigenen Schutz nicht persönlich zur Eröffnung kommen konnten, seien stellvertretend für sie Plakate aufgestellt worden, mit Statements wie: "Ich wurde geschlagen und tyrannisiert" oder "Ich weiß nicht, ob diese Wunden heilen, oder ob sie nur verblassen". Schülerinnen der fünften Klasse der Maria-Ward-Realschule ließen mit Nikolaus-Ballons persönliche und mutmachende Nachrichten in die Luft steigen, die sie zuvor im Unterricht verfasst hatten. Prominente Unterstützung erhielt die Nikolausaktion von KIKA-Moderator, Autor und Regisseur Juri Tetzlaff sowie von Sängerin Maite Kelly, die langjährige Patin der Initiative ist.

70 Orte in ganz Deutschland fördert das Bonifatiuswerk demnach in diesem Jahr mit seiner Initiative "Tat. Ort. Nikolaus: Gutes tun - kann jeder". Engagierte Menschen werden eingeladen, selbst Gutes zu tun und mit einem Sachkostenzuschuss durch das Hilfswerk sowie mit bis zu 200 Schoko-Nikoläusen unterstützt. Die Aktion gehört zur "Weihnachtsmannfreien Zone", die das Hilfswerk vor mehr als zwanzig Jahren ins Leben gerufen hat, um dem Heiligen Nikolaus mit seinen christlichen Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft wieder mehr gesellschaftliche Anerkennung zu verleihen.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden