Nürnberg (epd). Am 19. August erinnert Nürnberg an seinen Stadtpatron, den Heiligen Sebaldus. Laut Dekanat Nürnberg wird um 17 Uhr eine ökumenische Vesper durch den evangelischen Stadtdekan Jürgen Körnlein und den stellvertretenden katholischen Dekan Rainer Gast in der Sebalduskirche gefeiert. Im Anschluss ist die Kirche im Rahmen der offenen Abendkirche bis 21 Uhr mit Führungsangebot und Musik geöffnet.

Im 950. Jahr der Sebaldusverehrung sind im Ostchor der Kirche ausgewählte Werke des Kunstprojekts "BALKEN" anlässlich des Jubiläumsjahres zu sehen. Namhafte Bildhauerinnen und Bildhauer der Region haben die Skulpturen aus den originalen Dachbalken des Pfarrhofs von 1514 gearbeitet. Auf der Freiung vor St. Sebald stellt die Bildhauerin Birgit Maria Jönsson ihren Bienenstock in Form des Heiligen aus.

Anfang der siebziger Jahre des 11. Jahrhunderts berichten laut Dekanatsmitteilung drei voneinander unabhängige Quellen im Elsass, in Schwaben und in Hessen davon, dass zahlreiche Wallfahrer wegen der Wundertaten eines Sebald(us) an sein Grab unterhalb der Nürnberger Kaiserburg strömen, um den in den Berichten als heilig bezeichneten Mann zu verehren.

Historisch wahrscheinlich sei, dass Sebald ein von der Diözese Bamberg entsandter Priester war, der um 1040 seelsorgerlichen Dienst für die Menschen unterhalb der Nürnberger Burg versah. Dafür habe er den Bau einer Petrus geweihten Kapelle verantwortet. Nach mittelalterlichem Recht soll es dem Priester, der einen Kirchenbau verantwortete, erlaubt gewesen sein, dort auch begraben zu werden. So sei es zu dem Grab Sebalds gekommen, das von vielen Menschen seit mehr als 950 Jahren überkonfessionell verehrt wird.