Nürnberg (epd). Am 15. September jährt sich die Verkündung der "Nürnberger Rassengesetze" zum 89. Mal. Wie der bayerische Landesverband Deutscher Sinti und Roma mitteilte, gedenkt er zusammen mit der Stadt Nürnberg am Sonntag um 11 Uhr der Opfer. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und der Landesverbands-Vorsitzende Erich Schneeberger werden Worte des Gedenkens sprechen und Kränze am Mahnmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma (Ecke Frauentorgraben/Färbertor) niederlegen.

Die "Nürnberger Rassengesetze" wurden am 15. September 1935 während des 7. Reichsparteitags der NSDAP vom dazu eigens einberufenen und im damaligen Nürnberger Kulturvereinshaus am Frauentorgraben tagenden Reichstag erlassen. Das "Reichsbürgergesetz" würdigte alle Menschen jüdischen Glaubens zu Staatsbürgern mit eingeschränkten Rechten herab. Ab dem 3. Januar 1936 wurden Sinti und Roma ebenso den diskriminierenden Bestimmungen der "Nürnberger Gesetze" unterworfen. Verbindungen zwischen Sinti und Roma und "Deutschblütigen" wurden untersagt und unter Strafe gestellt. Zahlreiche Angehörige der Minderheit wurden in der Folgezeit wegen sogenannter "Rassenschande" in Konzentrationslager deportiert.

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