Nürnberg (epd). Knapp eine Million Euro weniger als im Jahr zuvor haben die Menschen in Bayern 2021 für "Brot für die Welt" gespendet. Das Ergebnis der Sammlung betrug etwa 10,5 Millionen Euro, teilte die Diakonie Bayern am Mittwoch mit. 2020 waren es noch 11,4 Millionen Euro gewesen. Trotz des Rückgangs stehe Bayern weiterhin vor Württemberg an der Spitze der Landeskirchen.

Die Präsidentin der bayerischen Diakonie, Sabine Weingärtner, erklärt den Rückgang damit, dass in das Jahresergebnis 2021 auch die Kollekten von Advents- und Weihnachtsgottesdiensten 2020 eingeflossen seien. Diese seien wegen der Corona-Pandemie aber oft abgesagt worden. "Die weiterhin hohe Spendenbereitschaft über das gesamte Jahr 2021 konnte den Rückgang der Kollekten jedoch abfedern", sagte Weingärtner. Bundesweit hätten Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 63,6 Millionen Euro unterstützt. Das sei ein Minus von 13,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2020: 76,8 Millionen Euro).

Die Partnerorganisationen von "Brot für die Welt" hätten im Jahr 2021 die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Menschen in den ärmeren Regionen der Welt beschäftigt, sagte die Diakonie-Präsidentin. Bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Armut würden in den meisten Ländern keine staatlichen Schutzmaßnahmen greifen. "Daher waren die Folgen der Pandemie in Afrika trotz niedriger Inzidenzen verheerend."

"Brot für die Welt" habe daher Impf-Aufklärungskampagnen durchgeführt oder geholfen, Gesundheitszentren besser auszurüsten. Im vergangenen Jahr wurde den Angaben nach 646 Projekte neu bewilligt. Afrika stehe mit 94,19 Millionen Euro an der Spitze der Bewilligungssumme. In den meisten neuen Projekten gehe es um langfristige Hilfe gegen Hunger und Mangelernährung und die Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft, teilte die Diakonie mit.