München (epd). Der Pflegepool Bayern ist zum Ende des Jahres 2022 aufgelöst worden. Die Meldeplattform war zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 von der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) gegründet worden, um Pflegekräfte mit freien Kapazitäten an Pflegeeinrichtungen und Kliniken zu vermitteln. Da vorerst keine weitere Corona-Welle erwartet werde, die das Gesundheitswesen überlasten könne, werde der Pflegepool nun aufgelöst und die Daten der Freiwilligen gelöscht, teilte die VdPB am Dienstag in München mit. Aus datenschutzrechtlichen Gründen sei eine Speicherung der Kontaktdaten über ein Abklingen der Pandemie hinaus von Anfang an ausgeschlossen gewesen.

In den knapp drei Jahren ihres Bestehens hatten sich etwa 4.300 Freiwillige auf der Plattform gemeldet, davon über die Hälfte ausgebildete Pflegefachpersonen oder aus Pflegeassistenzberufen. In Kooperation mit den Freiwilligen-Organisationen, insbesondere mit dem Bayerischen Roten Kreuz, wurden sie in Einsätze vermittelt, um die starken Belastungen in Pflegeeinrichtungen und Kliniken abzufedern und die Pandemie besser zu bewältigen. Der Pflegepool sei "nicht selten ein Rettungsanker in allergrößter Not" gewesen, sagte Michael Wittmann, Geschäftsführer der VdPB.

Die Plattform habe nach der Feststellung eines Katastrophenfalls binnen weniger Stunden Unterstützungsanfragen an die Freiwilligen versenden können, hieß es weiter. Allein in den beiden letzten schweren Corona-Wellen seien rund 170 Aufrufe über den Pflegepool an die Freiwilligen rausgegangen. Damit habe man einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie leisten können.