Landshut (epd). Der international renommierte, irisch-amerikanische Künstler Sean Scully hat vier neue Kirchenfenster für die Landshuter Martinskirche gestaltet. Nun sollen sie auch der Öffentlichkeit präsentiert werden: Am 29. September werde Stiftspropst Franz Joseph Baur die Fenster im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes segnen, teilte das Münchner Erzbistum am Donnerstag mit. Bereits am 17. September soll es eine Vorabbesichtigung für Medienschaffende geben.

Scully, berühmt für seine Gemälde mit abstrahierten geometrischen Formen, die in Museen und Ausstellungen in aller Welt zu sehen sind, hat eine enge Verbindung zu Südbayern und vor allem zu München: Die Museen wurden früh auf sein Schaffen aufmerksam, von 2002 bis 2007 hatte er einen Lehrstuhl an der Akademie der Bildenden Künste München. Während der Zeit richtete er sich auch ein Atelier in Mooseurach (Landkreis Bad Tölz) ein, wo er bis heute regelmäßig lebt und arbeitet.

Vor 16 Jahren habe er nach einem Besuch der Landshuter Martinskirche angeboten, kostenfrei einen Entwurf für die künstlerische Gestaltung der Glasfenster in der Kapelle zu entwerfen, teilte das Erzbistum weiter mit. Dieses Angebot habe er vor zwei Jahren erneuert. Die Umsetzung und der Einbau der Fenster sollen rund 160.000 Euro kosten. Den Hauptanteil von 100.000 Euro tragen die privaten Stifter, der Verein Ausstellungshaus für Christliche Kunst übernimmt 40.000 Euro, die Kirchenstiftung St. Martin rund 20.000 Euro.

Scullys Fenster, eine zeitgenössische Neuinterpretation mittelalterlicher Kirchenfenster, werden in der Altdorferkapelle in der Stiftsbasilika St. Martin zu sehen sein. Es handle sich dabei um plastisch anmutende Bilder mit dünnen, sich rechtwinklig oder diagonal kreuzenden Farblinien. Einerseits soll die Kleinteiligkeit gotischer Fenster aufgegriffen werden, andererseits sollen die drei Hauptfenster ein Gesamtbild ergeben. Das schmale, am Eingang zur Kapelle liegende Fenster setze einen eher nüchternen Kontrapunkt in Blau.

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