München (epd). Der Seniorenbeirat München will mehr Hitzeschutz für pflegebedürftige Menschen, die zu Hause wohnen. Das betreffe einen Großteil der Pflegebedürftigen, die daher bei dem Thema nicht vergessen werden dürften, teilte die Interessenvertretung der Münchner Seniorinnen und Senioren am Freitag mit. Auch für die kommenden Jahre seien häufigere und heftigere Hitzeperioden zu erwarten. Der Deutsche Wetterdienst schätze die Gefahren für die Gesundheit gerade der alternden Bevölkerung als besonders gefährlich ein.

Die Landeshauptstadt München entwickle sinnvolle Hitzeschutzpläne für den öffentlichen Raum. Nicht wenige Pflegebedürftige müssten jedoch aufgrund ihrer Immobilität in zu heißen Wohnungen ausharren, ohne die Hitzeschutzmaßnahmen im öffentlichen Raum in Anspruch nehmen zu können. "Im Gesundheitswesen gilt das Prinzip 'ambulant vor stationär'. Wenn das weiterhin Bestand haben soll, ist es unverzichtbar, dass das Hitzeschutzkonzept mit Blick auf die Zuhause lebenden Pflegebedürftigen angepasst wird", forderte Ingrid Seyfarth-Metzger, Vorsitzende des Fachausschusses Gesundheit.

Vorstellbar wäre für den Seniorenbeirat etwa ein kommunales Förderprogramm oder ein Programm der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau), mit dem die Wohnungen Pflegebedürftiger gegen klimabedingte Gesundheitsgefahren ausgestattet werden könnten. Der Seniorenbeirat bat den Oberbürgermeister, die Länder-Bundesebene aufzufordern, Hitzeschutz als Fördermöglichkeit in die Sozialgesetzgebung, also die Pflegeversicherung, aufzunehmen.

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