München (epd). Der Sommer ist heiß, aber der Winter wird kalt: Mit diesen Worten plädierte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dafür, in der Energiekrise "Nägel mit Köpfen" zu machen. Um die Energieversorgung sicherzustellen, brauche es "endlich mutige Entscheidungen", sagte er am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts. Dazu gehöre der klare Beschluss für eine Verlängerung der Kernkraft bis mindestens Mitte 2024.

Weiter müssten alle Gasspeicher in Deutschland gleichermaßen befüllt werden, forderte Söder: Bayern dürfe nicht weniger bekommen als der Rest der Bundesrepublik. In diesem Zusammenhang sei auch wichtig, die Zugriffsmöglichkeiten auf den Gasspeicher Haidach in Österreich zeitnah zu klären. Auch brauche es den Auf- und Ausbau zusätzlicher Gas-Pipelines, insbesondere über die Nord-Ost-Passage.

Weitere Aspekte der Sicherstellung der Energieversorgung, die das Kabinett am Dienstag besprochen hatte, seien etwa die Bedeutung von Wasserstoff. Der Süden dürfe hier nicht abgehängt werden, betonte Söder. Außerdem wolle der Freistaat den Stromleitungsausbau verstärken und das Umstellen weg von reinen Gasheizungen vereinheitlichen. Schließlich sagte Söder, es brauche voraussichtlich auch einen Rettungsschirm für jene Stadtwerke, die im Winter angesichts der Energiekrise "in höchste Not" kommen könnten.