München (epd). Die bayerische Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, pocht auf ein Bildungszeitgesetz, das Beschäftigten in Bayern ein Recht auf bezahlten Bildungsurlaub gibt. Mit einem solchen Gesetz würde ehrenamtliches Engagement besonders zielgenau staatlich unterstützt, sagte Mascher am Mittwoch in München. Bisher müssten berufstätige Bürgerinnen und Bürger regulär Urlaub nehmen, wenn sie Seminare oder Fortbildungen für ihr Ehrenamt besuchen wollten. "Wer Verantwortung in einem Vereinsvorstand, als Kassiererin oder als Schriftführer übernehmen will, braucht umfangreiches Wissen. Gerade jüngeren Menschen müssen Anreize geboten werden, sich in diese Tätigkeiten hineinzuschaffen", so die VdK-Vorsitzende.

Nach Angaben des VdK widerspricht Mascher damit Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU), die Bildungsurlaubstage als "wirkungslos" abgelehnt habe.

Der Sozialverband VdK Bayern setzt sich im Bündnis "Bildungsfreistellungszeit für Beschäftigte in Bayern" mit 23 weiteren Organisationen für eine gesetzliche Regelung ein, die allen Erwerbstätigen für mindestens zehn Tage in zwei Jahren Urlaub zur Bildung einräumt, so Mascher. Darunter sind die Evangelischen Frauen oder die Gewerkschaft Verdi. Außer Sachsen und Bayern würde es in alle Bundesländer Anspruch auf bezahlte Bildungsfreistellung geben, hieß es.