München (epd). Der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle will das Thema Antisemitismus stärker in der Ausbildung von Lehrkräften verankern. Dabei gehe es um inhaltliche Aspekte sowohl in der universitären Ausbildungsphase wie auch um den Vorbereitungsdienst, teilte Spaenle am Montag nach Gesprächen im bayerischen Kultusministerium mit. Er sei mit Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) zu dem Thema schon länger im Dialog.

Zusätzliches Wissen über jüdisches Leben in Deutschland sowie Jüdinnen und Juden seien ein wichtiges Element im Kampf gegen Antisemitismus. "Wissen ist eine Grundlage gegen Judenhass", betonte Spaenle. Er freue sich daher, dass das Kultusministerium seine bisherigen Anstrengungen weiter ausbauen wolle. Im Bereich der universitären Lehrerbildung soll Antisemitismus für alle Schularten primär im Rahmen des Erziehungswissenschaftlichen Studiums oder im Bereich der Didaktiken behandelt werden.

Gelungene Beispiele gebe es etwa an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Veranstaltung "Antisemitismus in der Schule" oder an der Universität Würzburg in verschiedene Veranstaltungen zu Rassismus, sagte Spaenle weiter. Auch im Vorbereitungsdienst gebe es in den Ausbildungsplänen aller Schularten für die "Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung" sowie im Bereich der Lehrerfortbildung gute Möglichkeiten, sich näher mit Antisemitismus zu befassen.