München (epd). Um junge Menschen für die Bekämpfung von Antisemitismus und die Bedeutung von Menschenrechten zu sensibilisieren, sollen Schülerinnen und Schüler aller Schularten nach Ansicht der bayerischen SPD-Fraktion mindestens einmal eine KZ-Gedenkstätte besuchen. "In Zeiten, in denen immer häufiger jüdische Schüler an Bayerns Schulen Opfer antisemitischer Gewalt werden, ist es umso wichtiger, Wissen über den Holocaust zu vermitteln und junge Menschen für ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft zu sensibilisieren", sagte Simone Strohmayr, Sprecherin für Erinnerungspolitik der SPD-Landtagsfraktion, am Freitag in München.

Eine entsprechende Vereinbarung hat die bayerische Staatsregierung in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag bereits festgelegt. Diese müsse nun umgesetzt werden, fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag. Um den Besuch der jungen Menschen pädagogisch umfassend begleiten zu können, bräuchten die Gedenkstätten ausreichend finanzielle Mittel und genügend Personal, appellierte Strohmayr an die Staatsregierung.

Die Schule zähle zu einer der wichtigsten Sozialisationsinstanzen und sei ein Ort der Wertebildung für junge Menschen, heißt es in dem Antrag weiter. Es sei wichtig, dass Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen sozialen Milieus während ihrer Schullaufbahn durch den Besuch einer KZ-Gedenkstätte Einblick in die dunkle Vergangenheit Deutschlands und in die Schrecken des Holocaust bekämen. In den Gedenkstätten werde der historische Kontext lebendig und Wissen nachhaltig verankert, sagte Strohmayr. "Was Menschenrechte, Toleranz und Mitgefühl bedeuten, wird für viele dort besonders greifbar."

Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte rege außerdem zur Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Themen an, heißt es in dem Antrag weiter. Schülerinnen und Schüler würden ermutigt, aktiv an der Gestaltung einer besseren Zukunft mitzuwirken.

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