Nürnberg (epd). Die Auswirkungen des Distanzunterrichtes aus den vergangenen Schuljahren sind bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Schulförderkurse der Stadtmission in Nürnberg immer noch deutlich spürbar. Der Leiter der Kurse, Herbert Biebl, stellt fest, dass die Pandemie bei Schülerinnen und Schülern vor ihren Abschlussprüfungen große Wissenslücken hinterlassen hat, heißt es in einer Mitteilung der Stadtmission. Damit die Jugendlichen ihre Lernrückstände aus den Pandemiejahren frühzeitig aufholen können, biete die Stadtmission Nürnberg daher im kommenden Schuljahr erstmals schon für die achte Jahrgangsstufe einen Halbjahreskurs im Fach Mathematik an.

Online- und Distanzunterricht habe die Kinder und Jugendlichen zuerst abgehängt, die ohnehin benachteiligt seien. Ihnen fehle oft technische Ausstattung oder ein ruhiger Ort zum Lernen. Wieder andere seien vom Distanzlernen emotional und sozial überfordert und schafften es nicht, sich am Bildschirm zu konzentrieren, so Biebl. Er kritisierte, dass die Schulförderkurse der Stadtmission über Monate hinweg nur von Genesenen und Geimpften besucht werden konnten. "Für außerschulische Bildungs- und Förderangebote sollten durchgängig Präsenzformate erlaubt werden. Es trifft ansonsten immer die Schwächsten am härtesten", sagte der Kursleiter.

In den Schulförderkursen können sich Mittelschülerinnen und -schüler mit Lernrückständen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten. 86 Prozent der jungen Menschen seien nach den Kursen bei ihren Prüfungen erfolgreich gewesen, hieß es. Die große Mehrheit von ihnen wolle jetzt noch einen höheren Schulabschluss machen.