Fürth (epd). Die Jugendämter in Bayern hatten im vergangenen Jahr deutlich mehr zu tun als noch im Vorjahr. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth am Freitag mitteilte, stieg die Zahl der schutzbedürftigen Kinder und Jugendlichen auf 4.159 - ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Betroffen waren insgesamt 2.501 Jungen und 1.658 Mädchen.

Die Entwicklung ist laut den Statistikern vor allem auf die vielen Minderjährigen zurückzuführen, die allein aus dem Ausland eingereist sind. Damit sind vor allem geflüchtete Kinder und Jugendliche gemeint. Im vergangenen Jahr seien 1.407 unbegleitete Minderjährige nach Bayern eingereist, im Jahr zuvor seien es noch 619 gewesen. Die Mehrzahl seien alleinreisende Jungen.

Als zweithäufigster Grund für Schutzmaßnahmen werden überforderte Eltern genannt. Hier habe es im vergangenen Jahr 1.339 Fälle gegeben. Als Schutzmaßnahme wird bezeichnet, wenn das Jugendamt Minderjährige in Notsituationen vorläufig woanders unterbringt. Das Jugendamt greife schnell ein, um Krisensituationen zu entschärfen und Minderjährige zu schützen.

3.196 der betroffenen Minderjährigen - also rund 77 Prozent - seien während der Schutzmaßnahme in einer Einrichtung untergebracht gewesen, 160 in einer betreuten Wohnform (4 Prozent), 803 lebten bei einer geeigneten Person (19 Prozent).