München (epd). Nach dem Angriff auf ein pro-palästinensisches Protestcamp an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) stellt die Studierendenvertretung der Universität steigenden Hass gegen Palästinenser und Palästina-solidarische Meinungsäußerungen fest. Sie bezeichnete den Brandangriff in einer Pressemitteilung am Samstag als "terroristischen Anschlag", der im Kontext einer Welle von rechter, anti-palästinensischer und rassistischer Hetze stehe. Studierende in dem pro-palästinensischen Protestcamp sähen sich immer wieder Drohungen, Beleidigungen und Angriffen ausgesetzt.

Ein 26-Jähriger hatte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mehrere Aufsteller, Plakate und Fahnen vor dem Camp mit Benzin übergossen und angezündet. Die Stichflammen griffen nach Polizeiangaben nicht auf die Zelte und Pavillons über, niemand wurde verletzt. Der Beschuldigte wurde kurz darauf von der Polizei aufgegriffen und vorläufig festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft München übernahm laut Mitteilung vom Freitag die Ermittlungen, da von einer muslimfeindlichen Tatmotivation auszugehen sei, sprach aber - anders als die Studierendenvertretung - nicht von einem terroristischen Anschlag.

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