Berlin, München (epd). Mehrere in der Gebäudeallianz zusammengeschlossene Verbände haben von der Bundesregierung stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz im Gebäudesektor gefordert. So müsse die aktuelle Sanierungsquote zeitnah verdoppelt werden, sagte der Chef des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) München, Andreas Holm, am Montag bei der Online-Vorstellung eines Gutachtens zur "Klimaziellücke im Gebäudesektor".

Unter anderem müssten öffentliche Förderprogramme erhöht und auf die energetisch schlechtesten Gebäude sowie die Haushalte mit niedrigem Einkommen zugeschnitten werden, heißt es in dem Gutachten. Die bislang in der Bundesförderung für effiziente Gebäude festgelegten Maßnahmen reichten nicht aus, um das "Sektorziel bis 2030 zu erreichen". Der Gesetzgeber sollte sich auf die "ambitionierte und priorisierte Sanierung der schlechtesten Ein- und Zweifamilienhäuser", den "forcierten Einbau von Wärmepumpen" und den "Ausbau der Fernwärmenetze" konzentrieren.

Hintergrund ist der am Montag in Berlin vom unabhängigen Expertenrat vorgestellte Prüfbericht für die Treibhausgasemissionen von 2023. Die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Barbara Metz, sprach von einer "sehr dramatischen Situation" beim Klimaschutz im Gebäude- und Verkehrssektor. Nötig sei jetzt ein Sofortprogramm.

Das Gutachten wurde im Auftrag der Gebäudeallianz erstellt, eine vom Naturschutzbund Nabu koordinierte Initiative. Ihr gehören mehr als 30 Umweltorganisationen, Verbraucherinitiativen, Verbände, Gewerkschaften und Unternehmen an.

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