München (epd). Am 5. Dezember verleiht Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) an 44 Persönlichkeiten den Bayerischen Verfassungsorden. "Vom sozialen Engagement über Kultur und Sport bis hin zu Wissenschaft und Politik - die ausgewählten Persönlichkeiten leben die Werte unserer Verfassung jeden Tag aufs Neue", sagte Aigner laut Mitteilung. Dies sei "gerade in diesen herausfordernden Zeiten" entscheidend für die Demokratie. Unter den neuen 44 Ordensträgern sind auch etliche Prominente.

Zu den Geehrten gehört unter anderem auch der in Garmisch-Partenkirchen geborene Schauspieler Sebastian Bezzel, der unter anderem durch seine Rolle als Dorfpolizist in den "Eberhofer-Krimi"-Verfilmungen bekannt ist. Einen Verfassungsorden erhalten außerdem die Kabarettistin Eva Karl Faltermeier aus der Oberpfalz und die aus München stammende Schauspielerin Michaela May für ihr künstlerisches Wirken oder auch die frühere Bundessozialministerin Renate Schmidt (SPD) für ihr "herausragendes politisches Engagement".

Ebenfalls zu den neuen Ordensträgern gehört der Diplom-Pädagoge und -Politologe Martin Becher für seinen Einsatz für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Von 2010 bis 2023 war der 63-Jährige Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz und Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am Evangelischen Bildungszentrum Bad Alexanderbad. Becher engagiere sich seit Jahren "leidenschaftlich dafür, demokratische Strukturen zu erhalten", sagte Oberkirchenrat Stefan Blumtritt am Dienstag laut einer Mitteilung der bayerischen Landeskirche. Derzeit leitet Becher dort die Fachstelle Demokratie und gesellschaftliches Miteinander.

Auch ausgezeichnet wird der Direktor und Geschäftsführer des Caritas Pirckheimer Hauses in Nürnberg, Sigfried Grillmeyer, sowie der ehemalige evangelische Regionalbischof von Nürnberg, Karl-Heinz Röhlin. Röhlin erhält den Orden unter anderem für seine "Verdienste um die fränkische Mundart". Der 73-Jährige habe außerdem die Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken mitbegründet und sei dort lange im Vorstand tätig gewesen, hieß es in der Mitteilung der Landeskirche. "Beides zeigt, dass er immer nah am Menschen ist", sagte Regionalbischöfin Gisela Bornowski. Bis 2016 leitete Röhlin den Angaben zufolge das evangelisch-lutherische Pastoralkolleg in Neuendettelsau. Vorher war er Regionalbischof des Kirchenkreises Nürnberg, Landjugendpfarrer an der Landvolkshochschule Pappenheim, Seelsorgereferent und Gemeindepfarrer.

Den Verfassungsorden erhalten Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung engagieren. Die Auszeichnung wurde den Angaben zufolge als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 erstmals verliehen.

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