München (epd). Der ab Mittwoch für 48 Stunden ausgerufene Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und Bayerischer Journalistenverband (BJV) haben Auswirkungen auf das Programm beim Bayerischen Rundfunk (BR). Zumindest bis Mittwochmittag werden die Programme verschiedener Radiosender zusammengelegt, teilte der BR auf seiner Homepage mit. Bayern1 sende weiterhin, wobei die Regionalnachrichten und auch die Mittagsendungen aus den sechs Regionalstudios entfallen. Der Streik startete am Mittwochmorgen um 3.30 Uhr und läuft bis Freitag um 3.59 Uhr.
Der Anlass für den Streik ist die laufende Tarifrunde, bei der sich die Gewerkschaften und der BR trotz fünf Verhandlungsrunden nicht einigen konnten. Die Gewerkschaften fordern laut BR unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine Anhebung der gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 10,5 Prozent. Auch eine verbesserte Unterstützung der Altersvorsorge für feste Freie durch einen dauerhaften Zuschuss steht auf der Liste der Forderungen der Gewerkschaften.
Der BR hatte in der fünften Runde der Gehaltstarifverhandlungen vom 8. Juli unter anderem eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Die Leermonate seit 1. Januar 2024 würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen. Das Angebot gelte entsprechend auch für freie Mitarbeitende. Bei den Auszubildenden, Volontierenden und Studierenden wurde eine Erhöhung um etwa 8 Prozent angeboten. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Annette Greca kritisierte, das bisherige Angebot des BR biete den Beschäftigten keinen Kaufkraftausgleich, wie ihn die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der letzten Tarifrunde erhalten hätten. Die sechste Verhandlungsrunde findet am 12. August statt.
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