Parsberg, München (epd). Wegen einer nachhaltigen Störung des Vertrauensverhältnisses ist ein evangelischer Pfarrer in Parsberg in den Ruhestand versetzt worden. Der Landeskirchenrat habe dies in seiner Sitzung am 19. September beschlossen, sagte der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler, der dem Gremium qua Amt angehört, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch.

Der Landeskirchenrat sehe keine Perspektive mehr, dass zwischen dem 54-jährigen Pfarrer und dem Kirchenvorstand eine von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit entstehen könne. Stiegler sprach von einem "irreparabel zerstörten Vertrauensverhältnis". Im Verfahren sei eine Reihe von betroffenen Personen aus Kirchenvorstand, Kirchengemeinde sowie der Pfarrer selbst in Anwesenheit eines kirchlichen und externen Juristen angehört worden, um ein rechtsstaatliches Verfahren zu gewährleisten.

Nachdem der Pfarrer bereits seine vorherige Stelle aufgrund eines solchen Verfahrens verlassen musste, habe der Landeskirchenrat keine weitere Einsatzmöglichkeit mehr für den kirchlichen Mitarbeiter gesehen und ihn zum 1. November dieses Jahres in den Ruhestand versetzt - mit gekürzten Ruhestandsbezügen. Er werde seinen Dienst in der Kirchengemeinde Parsberg nicht mehr aufnehmen. Vorläufig von seinen Ämtern enthoben war der Pfarrer bereits seit Juli 2021. Im September 2019 hatte er seine Stelle in Parsberg angetreten.