München, Bonn (epd). Das Welterbekomitee der Kulturorganisation der Vereinten Nationen, Unesco, wird sich im kommenden Jahr mit den Schlössern König Ludwigs II. von Bayern befassen. Auf der Sitzung in der bulgarischen Hauptstadt Sofia solle unter anderem über die Aufnahme der Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee sowie über das Königshaus am Schachen in die Welterbeliste entschieden werden, teilte die deutsche Unesco-Kommission am Mittwoch in Bonn mit.
Am Mittwoch endete die 46. Sitzung des Welterbekomitees. Im indischen Neu-Delhi hatte es in diesem Jahr 24 neue Stätten in die Welterbeliste aufgenommen, darunter das Schweriner Residenzensemble mit 37 Gebäuden, Plätzen und Gärten sowie die Siedlungen der Brüdergemeine Herrenhut in Sachsen, den USA und Nordirland.
Mit Blick auf die Nominierungen der bayerischen Schlossanlagen des 19. Jahrhunderts hieß es, sie gälten als gebaute Träume des Monarchen, der im bayerischen Volksmund als "Märchenkönig" bekannt wurde. Inmitten unberührter Landschaften habe der König Kunstwelten geschaffen, die ihre Besucherinnen und Besucher in vergangene Epochen und an weit entfernte Orte entführten.
Das Unesco-Welterbekomitee setzt sich den Angaben nach aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit dem Erhaltungszustand eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des Unesco-Welterbes stehen 1.223 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern. 56 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 54 Welterbestätten.
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