München (epd). 325.000 Menschen sind am Wochenende beim Christopher Street Day (CSD) in München dabei gewesen. Nach Angaben der Polizei vom Sonntag verliefen die Veranstaltungen störungsfrei und friedlich. Die Besucherzahl sei geringer gewesen als im vergangenen Jahr gewesen, stellte Alexander Kluge, Geschäftsführer des Münchner CSD fest. Man ginge davon aus, dass die schlechte Wettervorhersage, die Konkurrenz durch andere Großveranstaltungen an diesem Wochenende und die Fußball-Europameisterschaft dazu beigetragen habe. Allerdings könnten auch wegen queerfeindlicher Übergriffe im Umfeld der bayerischen CSDs des vergangenen Jahres Leute abgehalten haben.
Das zentrale Anliegen der Polit-Parade und des Straßenfestes sei der Kampf gegen den Rechtsruck gewesen, hieß es in der Mitteilung. Nach den Europawahlen würden viele queere Menschen "um ihr selbstbestimmtes Leben im eigenen Land fürchten, sollten Parteien wie die AfD Wahlen gewinnen". Der CSD in München habe gezeigt, dass es nicht nur um eine Party gegangen sei. Gerade junge Menschen seien mit Schildern wie "CSD statt AfD" oder "Liebe kann man nicht verbieten. Nazi-Parteien schon" aufgetreten.
Von christlichen Jugendgruppen über queere Lehrkräfte, Chöre, Drag Artists, Parteien, die LGBTIQ*- Abteilungen von Unternehmen, Sportvereine und Kultureinrichtungen sei die Bandbreite der Community und ihrer Unterstützer vertreten gewesen, bilanzierte der CSD-Veranstalter. Das nach eigenen Angaben größte Event der queeren Community im süddeutschen Raum, wird getragen vom Lesbisch-Queeren Verein LesCommunity, dem Schwul-Queeren Zentrum Sub, der Münchner Aids-Hilfe, der Wähler*innen-Initiative Rosa Liste und der queeren Jugendorganisation diversity München.
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