Würzburg (epd). Nach eineinhalb Jahren ist die Sanierung der beiden Spitztürme der evangelischen Würzburger St. Johanniskirche abgeschlossen. Seit Mai 2021 wurden an der Kirche unter anderem die in der Nachkriegszeit verwendeten Asbestplatten zur Eindeckung der beiden Spitztürme entfernt und ersetzt. Bereits Mitte August sei auch das Gerüst an den Türmen der stadtbildprägenden Kirche abgebaut worden. Die geplanten Baukosten für die Turmsanierung von rund 1,8 Millionen Euro sind offenbar eingehalten worden, auch wenn die finale Abrechnung noch nicht vorliegt, hieß es.

Kirchenpfleger Eberhard Grötsch sagte, er freue sich, dass die Kirchengemeinde bei der aufwendigen Turmsanierung vermutlich "ohne Schulden rauskommen" wird. Die Finanzierung setzt sich aus verschiedenen Töpfen zusammen, unter anderem erhält die Gemeinde 600.000 Euro Zuschuss von der bayerischen evangelischen Landeskirche. Für jeden der beiden Bauabschnitte gab es zudem je 400.000 Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Gelder gab es von der Landesstiftung Bayern, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie aus Spenden.

Die stadtbildprägende St. Johanniskirche trägt wegen ihrer beiden markanten Spitztürme auch den Spitznamen "Batman-Kirche". Das 1895 eingeweihte Gotteshaus war die erste Kirche, die von den evangelischen Christen Würzburgs selbst erbaut wurde. Die Türme der Johanniskirche wurden nach dem Bombenangriff vom 16. März 1945 nicht mehr originalgetreu aufgebaut, sondern ihnen wurden zwei schlanke, 60 Meter hohe Spitzen übergestülpt. Seit 2019 ist sie "Denkort für den Frieden" sowie laut Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege ein Denkmal von "nationaler Bedeutung".