München (epd). Die Zecken in Bayern sind weiter auf dem Vormarsch: In diesem Jahr haben sich zum Start der Zecken-Saison schon deutlich mehr Menschen mit Hirnhautentzündung angesteckt als üblich. Seit Beginn des Jahres bis Anfang Juni wurden im Freistaat 37 FSME-Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte. Das sind knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum - und so viele wie noch nie seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001. 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat gelten bereits als FSME-Risikogebiet.

Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) warb daher für eine Impfung gegen FSME. Diese sei gut verträglich und werde innerhalb eines Jahres für einen kompletten Schutz dreimal verabreicht. Vor allem, wer sich in der Natur aufhält - beim Wandern oder auch im eigenen Garten -, sollte sich impfen lassen. Lediglich ein Fünftel der Erwachsenen besitzt einen aktuellen FSME-Impfschutz, bei den Schulanfängern sind es 37 Prozent. Von April bis Oktober sei das Risiko am größten, sich mit der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung anzustecken.

Auch die Fälle von Lyme-Borreliose sind gestiegen: In diesem Jahr seien bereits 662 Fälle gemeldet worden, 51 mehr als im Vorjahreszeitraum. Eine Impfung gegen die durch Zecken übertragene Lyme-Borreliose gibt es nicht, sie kann aber bei früher Erkennung gut mit Antibiotika therapiert werden. Charakteristisch für eine Infektion ist eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle, die allmählich nach außen wandert. Wer einen Zeckenstich bemerkt, sollte die Zecke mit einem geeigneten Werkzeug entfernen und die Einstichstelle in den folgenden Wochen beobachten.

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