Paraskavedekatriaphobie – die Angst vor einem Freitag, der auf den 13. eines Monats fällt, hat sogar einen eigenen Namen. Unter dieser Phobie leiden sicherlich die wenigsten. Dennoch ist die Befürchtung, an diesen Tagen könnten vermehrt Unglücke passieren, durchaus verbreitet. So gelten sowohl Freitage als auch die Zahl 13 für sich genommen schon als Pechbringer.
"Schwarzer Freitag"
Für den schlechten Ruf der Freitage ist unter anderem das Christentum mitverantwortlich, das den westlichen Kulturkreis prägte. So wurde Jesus Christus nach dem Neuen Testament an einem Freitag gekreuzigt. Noch heute wird am Karfreitag dem Leid und Sterben Jesus gedacht, es handelt sich um einen Trauertag.
Zudem wurde der Begriff "Schwarzer Freitag" in der Geschichte häufiger in Zusammenhang mit wirtschaftlichen Krisen verwendet. Zum ersten Mal im England des 18. Jahrhunderts, als sich in der Stadt London am 6. Dezember 1745 die Angst vor einer französischen Invasion verbreitete und zu einem zeitweisen Zusammenbruch des Bankwesens führte.
Auch der Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahr 1929, der eine Weltwirtschaftskrise nach sich zog, wurde einem schwarzen Freitag zugeschrieben. Tatsächlich begann der US-amerikanische Börsencrash bereits an einem Donnerstag, verknüpfte sich später jedoch mit dem Freitag, da es in Europa aufgrund der Zeitverschiebung zu diesem Zeitpunkt bereits Freitag war.
Unglückszahl 13
Die 13 wiederum zählt vor allem deshalb als Unglückszahl, weil sie direkt auf die Zwölf folgt und bewährte Zwölfersysteme durchbricht. Erneut spielt die christliche-abendländische Kultur hier eine Rolle. Jesus Christus versammelte zwölf Jünger um sich, ein Jahr besitzt zwölf Monate und ein Tag zweimal zwölf Stunden. Ein Dutzend gilt als Maßeinheit, es gibt zwölf Sternzeichen. Die Zahl zwölf verspricht also eine harmonische Einheit, die die 13 durcheinander bringt.
Freitag, der 13.
Der Mythos der besonders unglückbringenden Kombination wurde außerdem von mehreren Filmen befeuert. Die gleichnamigen Filme "Freitag, der 13." aus dem Jahr 1916 von Richard Oswald (alle Mitglieder einer Familie sterben an diesem Tag) und 1944 von Erich Engels gruben die Assoziation ins Gedächtnis der Bevölkerung - seit 1980 existiert zudem die inzwischen zwölfteilige Horrorfilmreihe "Freitag, der 13.".
Die Fakten
Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen, gibt es jährlich mindestens einen und höchstens drei – je nachdem, ob es sich um ein Schaltjahr handelt, oder nicht. Auch fällt der 13. eines Monats am häufigsten auf einen Freitag. Das hat grob gesagt mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders zu tun.
Und passieren an diesen Tagen tatsächlich mehr Unfälle? Die Unfallstatistik des ADAC besagt, dass der Freitag zwar "nach wie vor der unfallträchtigste Tag der Woche" ist, "Aberglaube, böse Vorahnungen oder Ängste rund um Freitag, den 13., – zumindest was Zahl der Verkehrsunfälle betrifft – unbegründet sind."
Auch Versicherungen bestätigen, dass das Schadensaufkommen an diesen Tagen nicht höher sei als an anderen. Im Gegenteil – das Schadensaufkommen liegt meistens sogar eher unter dem Durchschnitt, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass einige Menschen an diesen Tagen besonders vorsichtig sind.
Andere Kulturen
Nicht überall auf der Welt ist Freitag, der 13., ein besonderes Datum. So gelten beispielsweise in Griechenland sowie in einigen spanischsprachigen Ländern Dienstage, die auf einen 13. fallen, als Unglückstage, in Italien ist es Freitag, der 17.. Auch die Zahl 13 ist nicht durchweg ein Symbol für Unglück. So ist sie in jüdischer Tradition sogar eine Glückszahl und ein Symbol Gottes. Auch bei den Japanern verspricht sie Positives.
Für alle, die trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen wollen: 2023 sind es zwei Freitage, die auf einen 13. fallen. Der 13. Januar sowie der 13. Oktober 2023.