Mit rund 370 Schülerinnen und Schülern ist die Schule klein genug, um ein vertrautes Miteinander zu ermöglichen, aber groß genug, um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben. "Wir sind eine Schulfamilie. Das ist für uns nicht nur ein Wort, sondern gelebte Realität", betont Petra Anstötz-Eller. Besonders wichtig sei ihr, dass die Kinder sich gesehen fühlen: "Ein einfaches Hallo, ein Blickkontakt – das gibt den Schülerinnen und Schülern das Gefühl, wahrgenommen zu werden."

Gemeinschaft als Fundament

Der Glaube ist fester Bestandteil des Schulalltags. Der Tag beginnt mit einem Gebet, das gemeinsame Mittagessen wird mit einer kurzen Andacht eingeleitet, und montags startet die Woche mit einer Schulgottesdienst-Andacht. Schulpfarrer Thomas Schmidt sieht darin eine Bereicherung: "Wenn die Woche mit einem geistlichen Impuls beginnt, gibt das vielen Orientierung." Neben den traditionellen Gottesdiensten gibt es auch Projektgruppen, in denen die Schülerinnen und Schüler sich spielerisch und interaktiv mit religiösen Themen auseinandersetzen.

Ein besonderes Merkmal der Schule ist das Ganztagskonzept. "Unsere Schüler haben am Nachmittag keinen Frontalunterricht, sondern Projektzeit und Lernphasen. Das bedeutet: keine Hausaufgaben zu Hause", erklärt die Schulleiterin. "Viele Eltern sagen, hier dürfen Kinder noch Kinder sein."

Johannes Gemsjäger, Schülersprecher der zehnten Klasse, sieht den großen Vorteil in der engen Bindung zwischen Lehrkräften und Schülern: "Die Lehrer unterrichten nicht nur, sie begleiten uns. Man merkt, dass sie wollen, dass wir es schaffen." Sein Mitschüler Kian Schmied und zugleich zweiter Schülersprecher betont das besondere Miteinander: "Hier können wir uns mehr auf uns selbst konzentrieren, unsere Stärken entdecken und in Freistunden gezielt daran arbeiten."

Einbindung des christlichen Glaubens

Die Privatschule finanziert sich über Elternbeiträge von derzeit 173 Euro monatlich, inklusive Mittagessen. Doch auch Familien mit geringeren finanziellen Möglichkeiten wird geholfen: "Es gibt Eltern, die freiwillig mehr zahlen, damit andere Kinder unterstützt werden können", erklärt die Schulleiterin.

Herausforderungen für die Zukunft sieht sie vor allem im Lehrermangel. "Wir verbeamten nicht, das bedeutet, dass manche Lehrkräfte uns verlassen, weil sie eine sichere Anstellung im öffentlichen Dienst bevorzugen." Dennoch bleibt sie optimistisch: "Die Lehrer, die sich bewusst für uns entscheiden bleiben oft für Jahrzehnte.

Und auch die Lehrkräfte schätzen die Verbindung aus Wissensvermittlung, christlichen Werten und einer starken Gemeinschaft. Die Jacob-Ellrod-Schule ist eine Bildungseinrichtung, die sich nicht nur über Noten definiert, sondern auch durch das persönliche Miteinander und das einander wertschätzen.

 

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