Der Prophet spreche seine Worte von einer heilvollen Zukunft mitten hinein in die politischen Dunkelheiten seines besetzen Landes, sagte Bornowski bei dem Gottesdienst in der Würzburger St. Johanniskirche. Das Volk bange um seine Zukunft, sein kulturelles Erbe, seinen Fortbestand und um Frieden. Die Menschen seien orientierungslos, voller Zweifel, Ängsten, Sorgen: »Welches Dunkel will die Welt heute an der Krippe ihres Erlösers ablegen?«

Die Regionalbischöfin erinnerte an das Bangen mancher Menschen heute um die Zukunft ihres Landes, um die Zukunft Europas, den Frieden hierzulande, um die Bewahrung der Menschlichkeit, an die Angst vor rechter und auch linker Gewalt, vor Terroranschlägen, aber auch an den großen Wunsch vieler Menschen nach Orientierung in unübersichtlicher Zeit. »Weihnachten beginnt im Dunkel«, sagte die evangelische Theologin. Im Dunkel führe das Fest die Menschen an die Grenze ihrer Welt, an die Klippen ihres Lebens und hinüber: »Dort, wo allen Völkern, die in Finsternis wandeln, durch alle Zeiten hindurch das Licht einer neuen Welt aufgeht.«

Gott finde Wege, »Licht in die Dunkelheit dieser Welt leuchten zu lassen«, sagte Bornowski. Die Welt werde beispielsweise heller durch »Menschen, die trösten, beistehen, raten, helfen, beten, Frieden stiften«.