"Er greift nicht nach Regierungsposten, er sucht die kleine Koalition mit jedem einzelnen Menschen", sagte Stadtdekan Körnlein. Viele Menschen wollten an Heiligabend Brüche überwinden. Nur brauche es dazu einen langen Atem und es könne nur auf einem gemeinsamen Weg gelingen, sagte der evangelische Theologe. Das gelte sowohl im privaten, wie auch im globalen.
Körnlein erinnerte an das im Jahr 2017 für 450 Millionen Dollar verkaufte Gemälde Leonardo da Vincis "Salvator Mundi". Das Original, der von Gott geschickte Heiland der Welt, "ist für uns gratis". Am Weihnachtstag in der Lorenzkirche spricht der Stadtdekan darüber, wie Weihnachten aus christlicher Sicht "der Einbruch der heilen Welt in einer noch bleibend unheilen Welt" sei. Gottes Anfrage begegne den Menschen in Gestalt von Menschen, sagte Körnlein:
"Da sind 60 Millionen Flüchtlinge weltweit auf der Flucht und 8.000 sind in Nürnberg und haben die Flucht hinter sich. Menschen und ihre Not nicht zu sehen ist unmenschlich"
Der Nürnberger katholischen Stadtdekan Hubertus Förster forderte die Gemeinde in seiner Weihnachtspredigt auf, "Freudenboten für die sozial Schwachen zu sein, die trotz eines regulären Arbeitsverhältnisses kaum von ihrem Einkommen leben können". Freudenboten könnten den Menschen wieder ein Selbstwertgefühl vermitteln. "Ansonsten ist letztlich der soziale Friede immer mehr gefährdet." Es sei auch Aufgabe der Christen, Populisten und Scharfmachern von rechts vorzubeugen. Es dürfe außerdem nicht nur eine Floskel sein, Verantwortung für die eine Welt zu übernehmen. "Jetzt müssen wir unseren Lebensstil ändern", forderte Förster.