Zum 1. Januar 2025 wurde ein weiterer Schritt innerhalb der landeskirchlichen Strukturreformen vollzogen: Mit der Neugründung des neuen Dekanatsbezirks Bayreuth gehen die bisherigen Dekanatsbezirke Bayreuth, Bad Berneck und Pegnitz gemeinsame Wege – das haben der Landeskirchenrat und der Landessynodalausschuss als die beiden kirchenleitenden Gremien der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in ihren jüngsten Sitzungen beschlossen.
Notwendig geworden ist dieser Schritt nicht nur aufgrund der finanziellen Mittel, sondern auch wegen der immer weiter sinkenden Zahl an Kirchenmitgliedern. Den Weg dazu haben die Dekanatsausschüsse des bereits vereinigten Dekanatsbezirks Bayreuth-Bad Berneck und Pegnitz durch intensive Zusammenarbeit, Überlegungen und Beratungen geebnet.
Dem neuen Dekanatsbezirk werden rund 77.800 Gemeindeglieder in 53 Kirchengemeinden angehören.
Im Rahmen eines festlichen Gottesdiensts in der St.-Bartholomäus-Kirche Pegnitz wurde nun die Neugründung offiziell vollzogen und die Dekane Jürgen Hacker und Manuél Ceglarek durch den Vertreter der bisherigen Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner, Dekan Stefan Kirchberger, für ihr Amt in erweiterter Zuständigkeit beauftragt und gesegnet. Musikalisch ausgestaltet wurde der Gottesdienst vom Bezirksposaunenchor Pegnitz unter der Leitung von Christian Steger, von der Kantorei St. Bartholomäus Pegnitz unter der Leitung von Martin Popp sowie von KMD i. R. Roland Weiss an der Orgel.
Neugründung fällt nicht leicht
Bereits in seiner Begrüßung würdigte der Coburger Dekan Stefan Kirchberger das große Engagement von Ehrenamtlichen in den Gemeinden und Dekanatsbezirken, die schon lange überall bemüht sind, regionale Lösungen der Zusammenarbeit zu suchen und zu finden. "Dieser Schritt der Neugründung des Dekanatsbezirks Bayreuth fällt nicht leicht", sagte Kirchberger, "aber ich achte es sehr, dass die Verantwortlichen in Haupt- und Nebenamt diesen Weg gehen und so eine Struktur für die Zukunft schaffen." In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Dekan Stefan Kirchberger die biblische Erzählung von den Weisen aus dem Morgenland zum Epiphaniastag. "Man muss schon einen guten Grund haben wie die Weisen aus dem Morgenland, die rund 1500 Kilometer nach Bethlehem zu gehen, und man muss schon einen guten Grund haben, wie Sie alle, sich auf einen solchen Weg der Vereinigung der Dekanatsbezirke zu machen", so Kirchberger augenzwinkernd.
"Der Stern ist der Grund, sich auf diesen Weg zu machen, er leuchtet, er übersteigt unsere Grenzen und führt uns über uns selbst hinaus."
Die Hirten, die Engel und offensichtlich alles sei mit Blick auf die Evangelien austauschbar, aber nicht das Kind in der Krippe mit seinem Stern, das das Licht der Welt ist. So könne man auch aus den unterschiedlichen Regionen des neuen Dekanatsbezirks zusammenkommen, das Evangelium auch einmal ein wenig anders auslegen, aber doch den Grund der Freude, das Kind in der Krippe, als denselben anerkennen. "Lassen wir uns anstecken von der Freude und zeigen wir unsere Freude am Evangelium und die Schätze unserer Kirche und teilen sie aus."
Kirchliche Strukturen anpassen
Die Präsidenten der Dekanatssynoden, Christine Senger für Pegnitz und Maximilian Simon für Bayreuth/Bad Berneck, beschrieben in ihren Worten nicht nur den notwendig gewordenen Weg bis zur Neugründung des Dekanatsbezirks Bayreuth, sondern riefen auch zu einem rücksichtsvollen Miteinander sowie zu einer guten und fairen Zusammenarbeit auf. Man dürfe nicht das ehemalige Kleine gegen das ehemalige Große ausspielen. Vielmehr müsse man ehrlich kommunizieren, auf jede Gemeinde und jede Region achten, sich gegenseitig Vertrauen schenken, aber auch innehalten und sehen, wo es noch hakt.
Am Ende des Gottesdiensts lenkten Oberkirchenrat Stefan Reimers, Vertreter des Landesbischofs, und Oberkirchenrat und Jurist Florian Baier den Blick noch einmal auf die Strukturreformen der bayerischen Landeskirche und die damit verbundene Reduktion der Dekanatsbezirke von bislang 66 auf 60 Bezirke. Ziel sei eine Anpassung der kirchlichen Strukturen, um trotz sinkender Mitglieder, Gelder und weniger Personals "zukunftsfähige Dekanatsbezirke" zu schaffen und nahe an den Menschen zu bleiben. Es gelte, nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Zukunft heraus zu leben, in der Begegnung mit Jesus Christus, der alles verändern kann.
Und vielleicht ist für einen solchen Schritt der 6. Januar mit seinem oberfränkischen Brauchs des "Stärk Antrinkens" gut geeignet, um für die zukünftigen Herausforderungen gestärkt zu sein – wie Pfarrerin Gerlinde Lauterbach in ihrer Einladung zum Empfang mit einem Lächeln bemerkte.
Kommentare
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Wieso braucht es generell…
Wieso braucht es generell diese Einteilung in Dekanate.
Viel Verwaltung und viel Personal und Immobilien braucht es dafür.
Besser doch Kirchengemeinden schliessen sich zusammen .