"Wie kann man so verliebt sein in die Krise, dass man das Hoffnungsvolle gar nicht sieht?", fragte Bedford-Strohm in seiner Predigt. Es sei schwer, die Botschaft der christlichen Hoffnung zu hören, wenn "Kriege nicht enden wollen" und ein Atomabkommen in Gefahr gerät, "das einst so viel Anlass zur Hoffnung gab" oder wenn persönliche Erfahrungen, Rückschläge, schmerzliche Verluste, es schwer machten, mit Zuversicht nach vorne zu schauen.

Gemeinschaften seien wichtig, weil sie "für uns stellvertretend und mit uns zusammen daran glauben, dass Gott diese Welt in seiner Hand hält", sagte Bedford-Strohm, der auch EKD-Ratsvorsitzender ist. Die christliche Gemeinde sei die "Gemeinschaft des Heiligen Geistes, die aus dem Glauben, der Liebe und der Hoffnung lebt". Bedford-Strohm würdigte dabei auch den Einsatz der Evangelischen Jugend: "Euer Engagement und Euer Wirken brauchen wir in unserer Kirche", sagte er. "Ich freue mich über Eure Ideen, Eure Tatkraft, Euren Einsatz für Eure Kirche, vor Ort in den Gemeinden, aber auch auf überregionaler Ebene".

Mehr als 100 Jugendliche der Evangelischen Jugend in Bayern hatten in den Osterferien 2007 über tausend Weidensetzlingen an Metallbögen auf einer Wiese an der Altmühl im mittelfränkischen Pappenheim gepflanzt. An Himmelfahrt 2007 wurde die Weidenkirche vom damaligen Landesbischof Johannes Friedrich eingeweiht.

Heinrich Bedford-Strohm

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und war von 2014 bis 2021 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bedford-Strohm wurde 1960 in Memmingen geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA) und promovierte anschließend. Als Professor lehrte und lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. in Gießen, Bamberg, New York (USA) und Stellenbosch (Südafrika). Sein Vikariat absolvierte er in einer Kirchengemeinde in Heddesheim, als Pfarrer war er in Coburg tätig.