Deutschland feiert im Jahr 2019 mit einem üppigen Veranstaltungsprogramm das 100. Bauhaus-Jubiläum. Unter dem Motto »Die Welt neu denken« sind dazu unter anderem Ausstellungen, Forschungs- und Bildungsprojekte sowie Tourismusangebote nicht nur an den zentralen Bauhausstätten in Weimar, Dessau und Berlin geplant. Auch in anderen Bundesländern und in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern stehen Veranstaltungen auf dem Programm.

»Das Bauhaus-Jubiläum ist ein nationales Kulturereignis von internationaler Bedeutung«, sagte die diesjährige Kuratoriumsvorsitzende des Bauhaus Verbunds 2019, Thüringens Kulturstaatssekretärin Babette Winter (SPD). Es stehe für Weltoffenheit und den Anspruch, gestalterische Verantwortung für die Verbesserung von Lebensbedingungen zu übernehmen. Bis heute habe das Bauhaus nichts von seiner visionären Kraft verloren.

Der Berliner Architekt Walter Gropius hatte das Bauhaus 1919 als interdisziplinär arbeitende Hochschule für Gestaltung in Weimar gegründet. Sie galt als innovative Ideenschmiede und als Experimentierfeld für Kreative. 1925 zog die Kunstschule nach Dessau, 1932 nach Berlin, wo sie 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Das Bauhaus gilt als einflussreichste Stilepoche in den Bereichen Architektur, Kunst und Design im 20. Jahrhundert.

 

Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer, Metropol-Theater, Berlin, 1926.
Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer, Metropol-Theater, Berlin, 1926.

Starten wird das Bauhaus-Jubiläumsjahr mit einem Eröffnungsfestival in Berlin. Dazu gehört auch das Ausstellungsprojekt »Migrant Bauhaus«, in dem globale Verflechtungen der Stilepoche untersucht werden, wie die Programmmacher ankündigten. Danach folgen in Weimar, Dessau und Berlin drei große Jubiläumsausstellungen zu unterschiedlichen Aspekten. Touristisch soll das Bauhaus über eine »Grand Tour der Moderne: 100 Jahre - 100 Orte« im gesamten Bundesgebiet erschlossen werden.

Zudem sind in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen verschiedene Bauhaus-Ausstellungen geplant. Das Bauhaus-Jubiläum 2019 werde ähnlich wie das Reformationsjubiläum 2017 programmatisch durch einen »kooperativen Wettstreit der Bundesländer« gestaltet, betonte Winter.

Im Jubiläumsjahr sollen allerdings nicht nur die historischen Leistungen des Bauhauses in den Fokus gerückt werden. Auch Impulse der Epoche für »drängende, aktuelle Fragen« sollen 2019 erkundet werden. Dafür sollen sich unter anderen Architekten, Gestalter, Forscher, Ingenieure und Unternehmen mit neuen Herausforderungen über die Plattform »Zukunftslabor Bauhaus plus« auseinandersetzen können.

 

  INTERNET www.bauhaus100.de