Verschwörungstheorien, Homeschooling und Maskenpflicht: Themen rund um die Corona-Pandemie standen auch bei der TV-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" am Freitag im Zentrum. Erstmals seit dem Bestehen der Sendung wurde diese nicht live gesendet, sondern vorab in den Mainfrankensälen Veitshöchheim aufgezeichnet. Hier kann die Sendung angesehen werden.
Sie startete auch ungewöhnlich - nicht mit einem Einzug von Gardetänzern und Elferrat, sondern mit einem kleinen Kammerspiel der beteiligten Künstler. Darin ging es zum einen um die Schwierigkeiten der Kulturbranche und zum anderen über die Herausforderungen einer TV-Produktion zu Pandemiezeiten.
Fastnacht in Franken mit Kabarettist Michl Müller
Kabarettist Michl Müller aus der Rhön beispielsweise nahm den bayerischen Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) und die Homeschooling-Politik der Staatsregierung mit Distanzunterricht und Co. aufs Korn. Dass die bayerische Lernplattform "Mebis" nur mäßig gut funktioniere und oft abstürze, sei logisch. Der Name sei eine Abkürzung und stehe für "Mit elf Besuchern ist Schluss." Der Kultusminister habe gerade grundsätzlich an allem Schuld, sagte Müller fast schon bemitleidend. Zur politischen Zukunft Piazolos sagte der Kabarettist: "Als Kultusminister zurücktreten zu müssen, das ist so peinlich, als hätte man in Reli keine Eins im Zeugnis."
Die TV-Prunksitzung "Fastnacht in Franken" flimmerte im BR erstmals 1987 über die Bildschirme - einmalig aus Lichtenfels in Oberfranken, seither wird sie aus Veitshöchheim übertragen. 1991 fiel die Sendung wegen des Zweiten Golfkriegs aus. 2020 sahen 3,8 Millionen Zuschauer bundesweit zu. Der Marktanteil in Bayern lag bei 49,7 Prozent, bundesweit waren es 14,0 Prozent. Sie ist die erfolgreichste TV-Sendung des BR und aller dritten Programme.