Offizieller Start zum Jubiläumsjahr ist der Informationstag für Studieninteressier­te am 18. Januar. Am Abend desselben Tags startet auch das Konzertprogramm zum Jubi­läumsjahr. Unter dem Motto "Pop on a winter night" werden verschiedene Ensembles der Hochschule im Orgelsaal eine klingende Win­ternacht gestalten.

Höhepunkte des Programms sind ferner  eine Aufführung der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach am 24. Mai 2025, ein Festgottesdienst in der Stadtkirche tags darauf sowie ein Workshop mit dem weltberühmten niederländischen Dirigenten und Organisten Ton Koopman.

So ganz stimmt das mit dem 25-jährigen Bestehen freilich nicht, denn die Einrichtung kann bereits auf über 100 Jahre im Dienst der evangelischen Kirchenmusik zurückblicken. 1921 wurde sie als private Organistenschule gegründet. Zuvor firmierte sie als Fachakade­mie für evangelische Kirchenmusik Bayreuth. Allerdings erfuhr die "Kirchenmusikschule" vor 25 Jahren eine entscheidende Verände­rung, als sie im Oktober 2000 als "Hochschu­le für evangelische Kirchenmusik der evan­gelisch-lutherischen Kirche in Bayern" ihren Betrieb aufnehmen konnte.

Internationale Absolventen

Zahlreiche Absolventen hätten seitdem das Haus verlassen und Stellen nicht nur in Bay­ern und ganz Deutschland, sondern auch in­ternational angetreten, etwa in Taiwan, Litau­en, Norwegen der Schweiz oder in den USA, so der Rektor, Prof. Wolfgang Döberlein.

Sein Anliegen ist es unter anderem, die Hochschule als wichtigen Kulturträger der Region herauszustellen. Die Hochschule wir­ke auch nicht im abgeschlossenen Raum, son­dern betreibe eine Reihe von Kooperationen, unter anderem mit den Bamberger Sympho­nikern, den Hofer Symphonikern, der Musica Bayreuth und natürlich immer wieder mit der Stadtkirche. So sieht der Rektor die Hochschu­le trotz drohender Sparmaßnahmen durch die Landeskirche auf einem guten Weg. Das Be­kenntnis der Landeskirche zur Kirchenmusik sei da, sagt er. Die Kirche sei auch sehr gut beraten, sich der Musik zu bedienen, um den Menschen Brücken zur Kirche zu bauen be­ziehungsweise die Verbindung der Menschen zur Kirche zu halten.

Nachdem die Einrichtung also schon län­ger als 25 Jahre existiert, kann sie im kom­menden Jahr gleich noch ein zweites Ju­biläum feiern: Vor 30 Jahren wurde die Popularmusikabteilung gegründet. "Bayreuth war damals die erste kirchenmusikalische Ausbildungsstätte in Deutschland, die Popularmusik in den Fächerkanon aufge­nommen hatte", so Wolfgang Döberlein. In weiser Voraussicht, denn mittlerweile sei Popularmusik längst zum integralen Bestand­teil der Kirchenmusik geworden.

Orgel ist ein zeitloses Instrument

"Mit der Popularmusik wollen wir vor al­lem auch Gräben auflösen", sagt Wolfgang Döberlein. Für die Hochschule gehe es nicht darum, entweder traditionelle Kirchenmusik oder moderne Popularmusik zu machen. "Wir machen beides", sagt der Rektor. Gräben sol­len überwunden werden. Es soll aber auch verdeutlicht werden, dass die Orgel kein an­gestaubtes, sondern vielmehr ein absolut zeit­loses Instrument ist.

Der Festgottesdienst zum Jubiläum fin­det am Sonntag, 25. Mai, um 10 Uhr in der Bayreuther Stadtkirche statt. Die Predigt wird Oberkirchenrat Stefan Reimers halten, die Li­turgie gestaltet Kirchenrat Wolfgang Böhm. Am Abend zuvor wird in der Stadtkirche mit der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach ein Meilenstein der Musikgeschichte aufge­führt. Neben namhaften Solisten wirkt der Konzertchor der Hochschule mit, die Leitung hat Steven Heelein, Professor für Chorleitung. Auch ein Open-Air-Konzert im Innenhof der Hochschule (28. Juni) und ein Kindermusical mit dem Titel "Freude, Töne, Götterfunken" wird es geben. Daneben finden eine ganze Reihe von Konzerten aus allen Bereichen, von Cembalo bis Jazz, vom Klavier bis zum Orgelmarathon statt.

An der Hochschule gibt es derzeit 46 Stu­denten. Davon sind 30 Vollstudenten, die übrigen befinden sich in studienvorberei­tenden oder berufsbegleitenden Formaten. Zum Studienangebot gehören vier Bachelor-Studiengänge (Kirchenmusik, Dirigieren, Künstlerisches Orgelspiel, Klavierpädagogik) und vier Master-Studiengänge (Kirchenmu­sik, Künstlerisches Orgelspiel, Instrumental-/Vokalpädagogik, Musikleitung instrumental/vokal).

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Hesseinfranken am Di, 14.01.2025 - 16:58 Link

Lese ich das richtig? Eine der nur drei kirchlichen Hochschule feiert ein wichtiges Jubiläum und der Landesbischof ist nicht dabei? Seine Vorgänger waren 1953 bei der Einweihung des Neubaus in Bayreuth, 1998 beim 50j-ährigen der Kirchenmusikschule/Fachakademie und 2000 bei der Eröffnung der Hochschule. Nun denn, tempora mutantur …