Den "bemerkenswerten Einsatz für suchterkrankte Menschen" von Michael Thiem hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in Höchstadt an der Aisch gewürdigt. Bei der Verabschiedung des Leiters der suchttherapeutischen Einrichtung "Laufer Mühle" in den Ruhestand sagte Herrmann, laut einer Mitteilung, es endet eine Ära. Der Sozialpädagoge sei "Fels in der Brandung und ein leuchtendes Vorbild in Sachen Menschlichkeit und Bürgersinn".

Mehr als drei Jahrzehnte habe sich Thiem mit Nachdruck und aus christlicher Überzeugung für die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber allen Menschen eingesetzt. Thiem unterstützte Menschen mit Suchterkrankungen in schwierigen Lebenslagen. Die Laufer Mühle sei unter seiner Führung zu einer der bedeutendsten Einrichtungen Bayerns im Kampf gegen Sucht geworden, sagte Herrmann.

Anfang der 1990er Jahre gründete Michael Thiem gemeinsam mit Inge Weber die Laufer Mühle als "Hilfe zur Selbsthilfe", heißt es in der Mitteilung. Es gebe dort 140 Plätze für Erkrankte, die auf ihrem Weg in ein suchtfreies Leben ohne Alkohol, Drogen und Medikamentenmissbrauch begleitet werden wollten. Im Jahr 2000 wurde das Angebot durch Soziale Betriebe ergänzt.

Nach Informationen des Evangelischen Pressediensts (epd) plant Thiem, trotz Ruhestand, noch in diesem Jahr einen neuen Sozialbetrieb zu gründen, um im Landkreis Erlangen-Höchstadt Obdachlose zu versorgen. Statt der vorhandenen "hochschwelligen und schwer erreichbaren Angebote des Sozialstaates" wolle er Wohnplätze schaffen und mit sozialtherapeutischen Hilfen kombinieren, sagte er.

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