Wir wissen es alle: Wir sollten unser Smartphone auch gelegentlich aus der Hand legen. Wenn wir permanent am vibrierenden oder klingelnden Smartphone hängen, riskieren wir Dauerstress und soziale Isolation, erklärt etwa die Krankenkasse KKH. Die Folgen sind zum Beispiel Konzentrations- und Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Herzleiden und psychische Erkrankungen.

Wie kann eine digitale Entgiftung - also "Digital Detox" aussehen?


"Das Gehirn braucht wiederkehrende Phasen, in denen es sich erholen kann", erklärt Jana Acker, KKH-Expertin für Psychologie und Stressreduktion. Es mache wenig Sinn, nur einmal am Wochenende ohne Smartphone durch den Wald zu wandern, um dann genauso weiterzumachen wie zuvor. Besser sei es, regelmäßig "analoge Zonen" zu schaffen. Sinnvoll seien daher mehrere kleine Auszeiten pro Tag, etwa "Offline-Mittagspausen" oder der Verzicht auf digitale Medien zwei Stunden vor dem Schlafengehen.

Wichtig sei auch, das reflexhafte Zücken des Smartphones besser zu kontrollieren. Zum Beispiel beim Warten auf Bus und Bahn, im Wartezimmer beim Arzt, am Küchentisch oder wenn die Begleitung auf die Toilette geht. Nicht alles müsse über das Smartphone erledigt werden. Zum morgendlichen Aufstehen gebe es Wecker, für die Uhrzeit unterwegs eine Armbanduhr, im Dunkeln eine Taschenlampe. Hilfreich seien auch Smartphone-freie Zonen wie berufliche Meetings, der Esstisch oder das Schlafzimmer.

Diese vier Maßnahmen helfen, das Smartphone massvoll einzusetzen:

Digital Detox

Mit dieser digitalen Entgiftung sind bildschirmfreie Auszeiten gemeint. Wir können festlegen, dass wir unser Gerät abends zu einer bestimmten Uhrzeit ab- und morgens erst nach dem Frühstück wieder anschalten. Auch Orte können Teil des Detox sein. So bieten sich unter anderem Schlafzimmer oder der Abendbrottisch als Smartphone-freie Zonen an.

Gleefreshing

"Gleefreshing" kommt wie viele Begriffe aus dem Englischen Begriff "Glee", was soviel bedeutet wie "Entzücken", und "refreshing" meint das Aktualisieren. Hierbei geht es darum, gezielt und betont auch heitere und wertvolle Nachrichten und News zu konsumieren - oder zumindest aktiv nach Positivem zu suchen.

Apps einschränken

"Doomscrollen" setzt sich zusammen aus "Doom", was im Englischen "Schicksal" bedeutet - und "Scrolling", also auf dem Bildschirm weiterwischen.  Damit meinen wir den übermäßigen Konsum am Smartphone. Was können wir dagegen unternehmen? Inzwischen lassen sich auf vielen Geräten Zeitlimits für bestimmte Anwendungen einrichten. Wir erhalten dann eine Warnmeldung, wenn wir dieses Limit überschritten haben, oder können die App gar nicht erst öffnen. Außerdem kann einzelnen Anwendungen verboten werden, Push-Nachrichten zu senden.

Portale beschränken

Sender, Zeitungen und Websites können für sich nur eine begrenzte Zahl von - schlechten - Nachrichten produzieren. Auf den Social-Media-Plattformen gesammelt und ausgespielt nehmen die negativen Artikel hingegen scheinbar kein Ende. Daher kann es helfen, sich auf einige wenige Medienportale zu beschränken und sich direkt über diese zu informieren.