In der Debatte um Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an das Gebot der Nächstenliebe erinnert.

"Es ist wichtig, sich immer wieder sehr konkret klar zu machen, dass es bei den Bemühungen um eine Senkung der Infektionszahlen um Menschenleben geht", sagte Bedford-Strohm dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch) angesichts der hohen Zahl an Todesfällen.

Bedford-Strohm verweist auf die Goldene Regel

Er habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die einen schweren Corona-Fall, vielleicht sogar mit Todesfolge, in ihrer näheren Umgebung haben, anders über die Beschränkungen redeten als Menschen, die so etwas nur aus den Fernsehnachrichten kennen, fügte der bayerische Landesbischof hinzu.

"Deswegen stärkt es unsere Bereitschaft, die Corona-Beschränkungen mitzutragen, wenn wir uns klarmachen, dass es um unsere Eltern, enge Freunde oder sogar uns selbst gehen könnte", betonte Bedford-Strohm.

Der EKD-Ratsvorsitzende verwies auf die Bergpredigt Jesu und das Nächstenliebegebot, das auch Goldene Regel genannt werde: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch." Bedford-Strohm ergänzte: "Also: Lasst uns danach handeln und vorsichtig sein."

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Heinrich Bedford-Strohm

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Heinrich Bedford-Strohm ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und war von 2014 bis 2021 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bedford-Strohm wurde 1960 in Memmingen geboren. Er studierte Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA) und promovierte anschließend. Als Professor lehrte und lehrt er an verschiedenen Universitäten, u.a. in Gießen, Bamberg, New York (USA) und Stellenbosch (Südafrika). Sein Vikariat absolvierte er in einer Kirchengemeinde in Heddesheim, als Pfarrer war er in Coburg tätig.