Würzburg (epd). Mehrere hundert Teilnehmer haben sich am Wochenende in Würzburg einer Versammlung der Neonazi-Partei "Der Dritte Weg" entgegengestellt. Mit lautstarken Protesten versuchten die Gegendemonstranten die Parteimitglieder zu übertönen, wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte. Etwa 20 Anhänger der Splitterpartei wollten in der Nähe des Ortes, an dem Ende Juni drei Menschen bei einem tödlichen Messerangriff starben, gegen Asylsuchende mobilisieren.

Sie ernteten laut Berichten des Bayerischen Rundfunks (BR) Pfeifen, Ausbuhen und "Nazis raus"-Rufe der etwa 300 Gegendemonstranten. Laut Polizei kam es zu keinen gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Bei der Messerattacke am 25. Juni in Würzburg hat ein Mann aus Somalia drei Frauen getötet und sieben weitere Menschen schwer verletzt. Gesicherte Erkenntnisse zum Motiv gibt es noch nicht; der Tatverdächtige, der 2015 als Asylbewerber nach Deutschland kam, galt schon vor der Tat als psychisch auffällig. Aber auch ein islamistisches Motiv ist nicht ausgeschlossen.