München (epd). Mit der Webseite "Denkraum: Assistierter Suizid" hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) eine Orientierungshilfe mit aktuellen und umfassenden Informationen zum Thema geschaffen. Die Seite richte sich an alle, die sich mit den juristischen, ethischen und seelsorgerlichen Fragen rund um das Thema assistierter Suizid auseinandersetzen wollen, teilte die ELKB am Mittwoch mit. Neben der aktuellen politischen Debatte und den vorliegenden Gesetzesentwürfen biete die Homepage evangelische Perspektiven zum Thema.

Nachdem das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 entschieden hat, dass für jeden entscheidungsfähigen Menschen die Bestimmung über sein Lebensende bei ihm selbst liege, hätten sich moralische, rechtliche, politische und soziale Fragen aufgetan, so die Mitteilung weiter. Einfache Antworten werde es nicht geben. Der digitale Denkraum wolle zu eigenen Klärungen verhelfen, aber auch Informationen zu den gesellschaftlichen Debatten geben. Dazu gehörten auch Fragen des Glaubens und Perspektiven der Hoffnung.

Das Thema werde auch in den diakonischen Einrichtungen Bayerns diskutiert. Kirche und Diakonie stünden für die Bewahrung des Lebens, daher entstehe ein Spannungsfeld, hieß es. Wie diese Haltung sich bewähren kann, wenn Menschen für sich den Tod wünschen und hierbei gehört und begleitet werden wollen, gehöre zu den wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Kirche und Diakonie zu stellen haben. Der "Denkraum: Assistierter Suizid" wolle Hilfestellung dazu geben.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden