München (epd). Zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August hat der Bayerische Jugendring (BJR) seine Forderung nach einer Absenkung des Wahlalters erneuert. In einer Mitteilung am Freitag forderte er, das Wahlalter auf 14 zu senken "und damit mehr Partizipation junger Menschen bei Wahlen auf allen politischen Ebenen zu ermöglichen". Bereits 2005 habe der BJR das aktive Wahlrecht ab 14 Jahren zum Ziel erklärt.

Aktuell haben Jugendliche ab 16 Jahren in zehn Bundesländern das kommunale Wahlrecht. In Baden-Württemberg, Bremen, Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein gilt dies auch bei Landtagswahlen. Bei der Wahl zum EU-Parlament sind sie in Bremen, Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein stimmberechtigt. "Leider hat es der Bayerische Landtag im Juni erneut versäumt, auch im Freistaat demokratischere Verhältnisse zu schaffen", sagte BJR-Geschäftsführerin Gabriele Weitzmann. Ein Antrag von SPD und den Grünen hatte keine parlamentarische Mehrheit gefunden.

"Jugendliche ab 16 dürfen zwar im Arbeitsleben stehen und Steuern und Abgaben in die öffentlichen Kassen zahlen", sagte Weitzmann, "als Wähler sind sie aber nicht gefragt." Jugendliche engagierten sich Tag für Tag für unterschiedlichste gesellschaftspolitische Ziele und trügen zum Gemeinwohl bei. Ihnen mit dem Wahlrecht die "härteste Währung" der Partizipation zuzuerkennen, sei nur recht und billig. Sowohl Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie als auch U-18-Wahlsimulationen sprächen für eine Senkung des Wahlalters.