München (epd). Bayern will geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine so gut wie möglich ins bayerische Schulsystem integrieren. So sollen ab kommendem Schuljahr Grundschüler am regulären Schulunterricht teilnehmen und ergänzend Sprachförderung erhalten, teilte das Kultusministerium in München mit. Ab der fünften Jahrgangsstufe sollen für das Schuljahr 2022/2023 sogenannte "Brückenklassen" eingerichtet werden, die die jungen Menschen beim Deutschlernen unterstützen. Bisher sind laut Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) rund 25.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an den bayerischen Schulen angekommen.

Die Brückenklassen wurden aus den Pädagogischen Willkommensgruppen weiterentwickelt, hieß es. Neben intensiver Deutschförderung mit zehn Wochenstunden stehen Mathematik und Englisch verpflichtend auf dem Stundenplan. Die Brückenklassen werden an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien eingerichtet. Ziel sei, dass die ukrainischen Schülerinnen und Schüler künftig am Regelunterricht teilnehmen und begabungsgerecht gefördert werden, sagte Piazolo. Dafür seien jedoch zunächst gute Deutschkenntnisse unabdingbar.

Voraussichtlich sollen für die Aufgaben zur Integration der ukrainischen Flüchtlinge an Schulen zum kommenden Schuljahr bayernweit 1.620 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt werden.