Sulzbach-Rosenberg (epd). Nach Überzeugung des bayerischen evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm darf sich die Situation der Ärmsten in der Gesellschaft nicht noch weiter verschlechtern. Niemand dürfe nach zwei Jahren Pandemie und einer schwieriger werdenden Wirtschaftslage zurückgelassen werden, sagte er am Freitagabend beim ökumenischen Freiluft-Gottesdienst auf dem Annaberg in Sulzbach-Rosenberg laut Predigttext.

Bedford-Strohm betonte, dass sich der Wohlstand einer Gesellschaft nach seinen schwächsten Gliedern bemessen müsse. Deshalb sollten Pandemiekosten und Inflationsfolgen von allen solidarisch getragen werden, "von jedem und jeder nach seinen Möglichkeiten". Das erfordere der gesellschaftliche Zusammenhalt. "Denn Menschenwürde hat kein Preisschild!", sagte der Landesbischof, der zum ersten Mal auf dem Annaberg predigte.

Das Annabergfest ist eine katholische Wallfahrtswoche (bis 31. Juli), an der jedes Jahr bis zu 2.500 Christinnen und Christen teilnehmen. Traditionell predigt am Freitag ein evangelischer Kirchenleitender. Der Gottesdienst gehört in der mittleren Oberpfalz zum Höhepunkt des ökumenischen Jahres.