Ulm (epd). Internet und Soziale Medien sind nach Auffassung des früheren EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm zu einer wesentlichen Gefahr für die Demokratie geworden. In diesen Medien stießen vor allem Hassbotschaften und Verschwörungstheorien auf eine große Resonanz und seien deshalb für die privaten Unternehmer in diesem Feld von großem wirtschaftlichem Interesse, sagte Bedford-Strohm am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion im Ulmer Haus der Begegnung. Diese "perverse Logik der Kommunikation" müsse dringend durch politische Vorgaben und Rahmen-Regelungen unter Kontrolle gebracht werden. Außerdem müsse eine "Ethik für Programmentwickler" geschaffen werden.

Bei der Veranstaltung zum Thema "Verteidigt die Demokratie" - 75 Jahre Grundgesetz" appellierte der Theologe Bedford- Strohm, der auch Zentralausschuss-Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist, an die Christen, sich für die Demokratie starkzumachen. Denn das christliche Menschenbild sei darauf gegründet, dass alle Menschen gleich und ebenbürtig seien. Deshalb gelte für Christen und Kirchen der Anspruch, "wer fromm ist, muss auch politisch sein". Um dem gerecht zu werden, dürften sich die Kirchen aber nicht nur mit sich selbst beschäftigen.

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