München (epd). Im bundesdeutschen Vergleich sind Beschäftigte in Bayern seltener krankgeschrieben. Wie die Betriebskrankenkassen BKK in Bayern am Donnerstag mitteilten, fehlte im vergangenen Jahr ein versicherter Arbeitnehmer durchschnittlich an 16,2 Kalendertagen. Der Bundesdurchschnitt liege laut aktueller Arbeitsunfähigkeitsstatistik bei 18,2 Tagen.

In Bayern selbst ließen sich auch regionale Unterschiede feststellen. So habe Nordbayern traditionell höhere Fehlzeiten. In Oberfranken liege die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage bei 19,2 Tagen, in Oberbayern bei nur 14 Tagen. Spitzenreiter ist Kronach in Oberfranken mit 22,8 Fehltagen wegen Krankheiten, Schlusslicht ist Starnberg in Oberbayern mit 11,3 Tagen.

Am häufigsten meldeten sich Beschäftigte aufgrund von Atemwegserkrankungen krank, heißt es. Jede vierte Krankmeldung hänge mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit zusammen. Allerdings sei bei diesen Erkrankungen die Krankschreibung von kurzer Dauer. Sie umfasse meist eine gute Kalenderwoche. Im Vergleich dazu treten psychische Erkrankungen zwar nicht so häufig auf, seien dann aber sehr langwierig. Wer wegen einer psychischen Erkrankung nicht zur Arbeit könne - und das komme immer häufiger vor - fehle durchschnittlich 43 Tage.

Laut Arbeitsunfähigkeitsstatistik nehmen Muskel- und Skeletterkrankungen in Bayern und in ganz Deutschland noch mehr Krankheitstage in Anspruch als psychische Erkrankungen. Ein Viertel der Krankheitstage entfalle in diese Kategorie - beispielsweise Rückenschmerzen. Dafür meldete sich die Gesamtzahl der Arbeitnehmer im Schnitt an 4,2 Tagen krank.

In die Statistik für 2021 flossen die Daten von gut 41 Prozent der rund 2,5 Millionen BKK-Versicherten in Bayern ein. Die Auswertung ist damit repräsentativ.