München (epd). Die Caritas fordert das Ende der Corona-Schutzmaßnahmen in Altenheimen in Bayern. Die Altenheime müssten im dritten Jahr der Pandemie wieder mehr Eigenständigkeit bekommen, erklärten die oberbayerische Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier und die Geschäftsleiterin der Caritas-Altenheime in München und Oberbayern Doris Schneider am Mittwoch. Die Seniorinnen und Senioren wünschten sich "ein Stück Normalität wie bei jedem daheim".

Die strenge Verpflichtung für Besucherinnen und Besucher, immer einen tagesaktuellen Test vorzulegen, habe in den vergangenen Monaten zu einem deutlichen Rückgang der Besuchszahlen geführt, bedauerte Schneider. Weil es immer weniger Teststationen gebe und die Bürgertests für drei Euro abgeschafft seien, verschärfe sich die Lage. Dass die Senioren viel weniger Besuch bekämen, sei "unmenschlich - gerade angesichts dessen, dass den meisten Betagten nicht mehr allzu viel Lebenszeit bleibt".

Es gebe bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeeinrichtungen und der Wohnheime für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen kein Verständnis dafür, "dass nach wie vor die nahezu gleichen Maßnahmen umzusetzen sind wie in den Hochphasen der Corona-Pandemie", sagte Stark-Angermeier. Man wolle nicht mehr bevormundet werden, "sondern gemeinsam mit den zu Pflegenden und deren Familien vor Ort entscheiden, welche Schutzmaßnahmen gerade angebracht und erforderlich sind".

Nach den derzeit gültigen Corona-Schutzmaßnahmen gilt in Bayern noch, dass in Kliniken oder Pflegeheimen, Reha-Kliniken oder Behinderteneinrichtungen Beschäftigte und Besucher eine FFP2-Maske tragen müssen. Besucherinnen und Besucher müssen einen negativen Testnachweis vorlegen, wenn sie die Einrichtungen betreten wollen.