Ein 2019 im Musikarchiv der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem wiederentdecktes jüdisch-deutsches Liederbuch wird vom Musikverlag Schott Music Mainz neu aufgelegt. Erstmals vorgestellt werden das 110 Jahre alte Zeitdokument und seine bewegte Geschichte am 20. September im Berliner Bode-Museum, wie das "Projekt 2025-Arche Musica" am Mittwoch im fränkischen Mistendorf in der Gemeinde Strullendorf im Landkreis Bamberg ankündigte. Die Sammlung enthalte Lieder, die seit mehr als 80 Jahren verstummt waren. Die Musik dieses einzigartigen Werkes sei ein zentraler Baustein der musikalischen Erinnerungskultur, die der Deutsche Chorverband in Zusammenarbeit mit dem "Projekt 2025-Arche Musica" in den kommenden Jahren präsentieren möchte, hieß es.
Herausgegeben hatte das Liederbuch 1912 mit den damals beliebtesten hebräischen und deutschen Liedern der jüdische Kantor Abraham Zwi Idelsohn (1882-1938). Die Finanzierung hatte der Berliner Unternehmer James Simon (1851-1932) übernommen. In dem innovativen Musikwerk hätten sich jüdische und deutsche Musik gleichberechtigt gegenübergestanden, hieß es. Zum Einsatz kam es unter anderem in Kindergärten, Volks- und höheren Schulen in Palästina, Deutschland und in der Diaspora.