Nürnberg, München (epd). Die Diakonie Bayern stellt ihre diesjährige Herbstsammlung unter das Motto "Hier bin ich willkommen" und bittet vom 10. bis 16. Oktober vor allem für die Bahnhofsmissionen um Spenden. Die Bahnhofsmissionen würden immer wichtiger, "denn sie sind ein Seismograf für die gesellschaftlichen Entwicklungen", sagte Diakonievorständin Sandra Schuhmann am Dienstag. Mehr als 300.000 Mal hätten Menschen im vergangenen Jahr die zumeist ökumenischen Bahnhofsmissionen an 13 Standorten in Bayern aufgesucht, davon 180.000 in München. Die Zahl der Kontakte sei seit 2019 um knapp zehn Prozent gestiegen.

Ein deutliches Zeichen für wachsende Armut angesichts steigender Lebenshaltungskosten und Preise sei, dass immer mehr materielle Hilfe nachgefragt werde. In der Bahnhofsmission in München würden 30 Prozent mehr Lebensmittel, aber auch Kleidung, benötigt. Es könne, so Schuhmann, zwar nicht in allen Fällen immer sofort geholfen werden, aber es können für viele Probleme Lösungswege aufgezeigt werden. "Oft ist einfach nur Zuhören das Wichtigste."

Eröffnet wird die Sammlung in Nürnberg im Rahmen eines Festgottesdienstes in der St. Sebald-Kirche. Laut Angaben der Diakonie bleiben 70 Prozent der Spenden an die Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit. 30 Prozent der Spenden an die Kirchengemeinden werden an das Diakonische Werk Bayern für die Projektförderung in ganz Bayern weitergeleitet. Im vergangenen Jahr kamen bei der Sammlung rund 465.000 Euro zusammen.