München (epd). Das Münchner Erzbistum spendet 50.000 Euro für die Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze. Es sei "nicht akzeptabel", dass Geflüchtete, "ganz gleich, woher sie kommen und welche politischen Absichten im Hintergrund eine Rolle spielen, keine Chance haben, ihren Antrag auf Asyl zu stellen - in Polen oder auch in einem anderen Land der Europäischen Union", sagte Kardinal Reinhard Marx laut Mitteilung vom Donnerstag. Außerdem widerspreche es rechtlichen Standards, dass Hilfsorganisationen und freien Medien der Zugang zu den Menschen nur sehr eingeschränkt gewährt werde.

Marx forderte die Bundesregierung auf, in Zusammenarbeit mit Polen und anderen EU-Ländern den Geflüchteten zu helfen. In Deutschland und in anderen Ländern müsste es Kontingentangebote für die Flüchtlinge im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus geben. Es seien offensichtlich auch viele orthodoxe Christen unter ihnen. Klar sei, "wir müssen helfen. Und wir versuchen das zusammen mit der katholischen Kirche und ihrer Caritas in Polen", betonte Marx. Die 50.000 Euro-Spende seines Erzbistums fließt an die Caritas Polen, die in der Grenzregion Hilfspakete an die Geflüchteten schnürt. Mehrere Tausend Pakete seien bislang verteilt worden.

In der Grenzregion harren seit Wochen Tausende Geflüchtete aus, die über Polen in die Europäische Union gelangen wollen. Die Versorgungslage und die hygienischen Bedingungen sind laut Münchner Erzbistum katastrophal, nachts herrschten Minusgrade.