Fürth (epd). Auch auf den Dächern denkmalgeschützter Kirchen oder Pfarrhäuser müssen nach Ansicht der evangelischen Fürther Deakanatssynode Photovoltaikanlagen möglich sein. Für ein Umdenken in dieser Frage hat sich das Leitungsgremium mehrheitlich ausgesprochen, heißt es in einer Mitteilung des Dekanats vom Mittwoch. Mit Photovoltaik-Anlagen auf Kirchen und anderen kirchlichen Gebäuden wolle man einen deutlich sichtbaren Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels leiste.

Die Bewahrung der Schöpfung sei ein kirchliches Kernanliegen, sagte Dekan Jörg Sichelstiel in seinem Bericht vor den haupt- und ehrenamtlichen Synodalen. "Die Herausforderungen des Klimawandels sind so groß, dass wir Flächen nicht ausschließen können, um mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen", erläuterte Sichelstiel auch in einem Video bei Facebook die Entscheidung.

Er forderte innerkirchlich und gesellschaftlich einen Meinungswandel in der Denkmalschutzfrage und gab den Startschuss zu einer Internet-Umfrage darüber, ob für Solaranlagen die Denkmalschutz-Vorgaben geändert werden sollten. Kirchen und Häuser hätten im Lauf ihrer Geschichte immer wieder Anpassungen an die Zeitumstände erfahren, hieß es. Sie seien Dokumente der Geschichte. Beim Bau von Solaranlagen auf kirchlichen Dächern, die auch wieder abgenommen werden könnten, könnten die Kirchengemeinden auch Rücksicht auf denkmalschützerische Belange nehmen, sicherten die Gemeindevertreterinnen und -vertreter zu.