Aschaffenburg (epd). Seit rund zwei Wochen ist die evangelische Christuskirche in Aschaffenburg wegen eines größeren Schadens in der Dachkonstruktion gesperrt - doch der erste Pfarrer Hauke Stichauer hofft, dass die Gemeinde Heiligabend schon wieder in ihrer Kirche feiern kann. Bei einer routinemäßigen Begehung in den Herbstferien sei ein Bruch in der Decke festgestellt worden, sagte Stichauer. Genauer gesagt: Ein Verbinder zweier Deckenbalken sei gebrochen.

Wie genau es zu dem Schaden kam, ist unklar. Materialermüdung, ein Konstruktionsfehler oder auch eine starke Sturmlast in den vergangenen Jahren könne ursächlich sein, sagte der Pfarrer. Momentan sei die Christuskirche deshalb gesperrt, auch wenn keine akute Einsturzgefahr bestehe. Die Arbeiten zur Sanierung seien bereits im Gange, wenn alles nach Plan laufe, seien diese vor Weihnachten noch abgeschlossen und die Gemeinde könne an den Feiertagen dort Gottesdienste feiern.

Aktuell weichen die evangelischen Gemeindeglieder in den benachbarten Bachsaal aus, der sei aber auch mit Blick auf die Corona-Abstandsregeln eigentlich zu klein. Ab dem Ewigkeitssonntag (28. November) dürfen die evangelischen Christen deshalb in die katholische Pfarrkirche "Zu unserer Lieben Frau" in der Aschaffenburger Innenstadt ausweichen, erläuterte Pfarrer Stichauer. Für dieses "Zeichen gelebter Ökumene" der katholischen Kirche sei man sehr dankbar, betonte er.

Die Christuskirche ist die älteste evangelische Kirche in Aschaffenburg. Sie wurde von 1837 bis 1839 gebaut, im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Bei diesem Wiederaufbau wurde auch das defekte Bauteil eingebaut, um zwei Deckenbalken für die benötigte Spannweite der Deckenkonstruktion miteinander zu verbinden.