München (epd). Beschäftigte in der Krankenpflege in Bayern waren 2020 durchschnittlich 24 Tage selber krank. Die Zahl der Tage, an denen sie arbeitsunfähig gemeldet waren, lag damit laut "Barmer Gesundheitsreport Bayern 2021", den die Krankenkasse am Mittwoch in München vorgestellt hat, deutlich über dem Durchschnitt aller Beschäftigten in Bayern (16,3 AU-Tage). Bundesweit verzeichnete Bayern nach Baden-Württemberg (15,1 AU-Tage) und Hamburg (16,2 AU-Tage) die wenigsten Fehltage.

Gut ein Viertel der Fehltage in der Krankenpflege entstand aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen, jede fünfte Krankmeldung erfolgte aufgrund von psychischen Erkrankungen. Covid-19-Diagnosen waren im Jahr 2020 durchschnittlich für 0,7 Prozent der Fehlzeiten in dieser Berufsgruppe verantwortlich.

Damit spielte Corona in dem Jahr zwar anteilig erst eine geringe Rolle bei den Gesamt-Arbeitsunfähigkeiten; im deutschlandweiten Vergleich lag der Anteil in Bayern dennoch deutlich über dem Bundesdurchschnitt, betonten die Krankenkassen-Vertreter.

Neben den Berufen in der Kranken- und Altenpflege (23,9 und 26,6 AU-Tage) hatten Menschen in Post- und Zustelldiensten (30,5 AU-Tage) und in der Reinigungsbranche (27,4 AU-Tage) in Bayern 2020 die höchsten Fehlzeiten. Angestellte in der Hochschullehre und -forschung meldeten sich dagegen am seltensten krank (4,4 AU-Tage).