München (epd). Mit einem großen Gedenkakt erinnern die Stadt München und die Israelitische Kultusgemeinde an die Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023. Die Gedenkfeier findet am Jahrestag um 18 Uhr in der Hauptsynagoge "Ohel Jakob" am Jakobsplatz statt, wie die Kultusgemeinde am Freitag mitteilte. Bei dem Massaker in Israel waren 1.200 Menschen getötet und rund 240 als Geiseln genommen worden. Bereits am 6. Oktober um 16 Uhr soll es mit Blick auf den Jahrestag am Odeonsplatz eine große Demonstration gegen Antisemitismus geben.

Sprechen werden beim Gedenken in der Synagoge: die Präsidentin der Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, Ministerpräsident Markus Söder, Landtagspräsidentin Ilse Aigner (beide CSU), Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle, der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp, Kardinal Reinhard Marx, die israelische Generalkonsulin Talya Lador-Fresher, der US-Generalkonsul James Miller, der frühere Sprecher der israelischen Streitkräfte, Arye Sharuz Shalicar, und die Überlebende des Massakers vom 7. Oktober, Dafna Gerstner.

Auch die Demo tags zuvor am Odeonsplatz ist prominent besetzt: Neben Ministerpräsident Söder werden auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie die Schauspielerin Uschi Glas sprechen. Die Demonstration wird vom Münchner Ableger der weltweiten Bewegung "Run for Their Lives" organisiert, die nach dem 7. Oktober in den USA gegründet worden war. Angemeldet sind 10.000 Teilnehmende. Bei den wöchentlichen Fußmärschen durch München nehmen seit dem vergangenen Herbst laut Veranstaltern immer zwischen 200 und 600 Menschen teil.

Getragen wird die Demo von einem breiten Bündnis aus Gesellschaft, Politik, Kultur, Sport und Religion - unter ihnen der FC Bayern München, die Diakonie München und Oberbayern, die bayerische Landeskirche, das Erzbistum München oder die KZ-Gedenkstätte Dachau. Mehr als 100 Organisationen unterstützen das Gedenken am Odeonsplatz. Geplant seien zunächst Reden, im Anschluss dann ein Fußmarsch zu historischen Orten in München. Die genaue Route bleibe aus Sicherheitsgründen aber geheim. Die Schirmherrschaft haben Dieter Reiter und Charlotte Knobloch übernommen.

Kommentare

martin am Mi, 02.10.2024 - 11:56 Link

Was bringt ein großer Gedenktag? Verhindert er ein erneutes Auftreten?
Was ich sehr vermisse, dass Christen und Israelfreunde, Gottes Wort zur Hand nehmen und mal dort "forschen", was der allmächtige Gott zu sagen hat.
Psalm 124 ist diesbezüglich sehr interessant. "Wäre der Herr nicht bei uns - so sage Israel-, wäre der Herr nicht bei uns, wenn Menschen wider uns aufstehen, so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns entbrennt; ..." (1-3). Auch das Lied des Mose ist sehr aussagekräftig: 5.Mose 32 und viele andere Stellen ebenso.
Ich schreibe hier als ein Mann der Jesus liebhat, und sich große Sorgen um das jüdische Volk macht, auch weil viele Christen nicht den Mut haben, Gottes Wort ernst zu nehmen. In meinem "Blog - Israel, ein brennender Busch", erkläre ich das noch deutlicher.
Viele Grüße Martin Dobat

Florian Meier am Fr, 04.10.2024 - 06:47 Link

Demonstrationen und Gedenken bringen zunächst nicht unmittelbar etwas. Kein Terrorist wird wegen einer Demo seine Flinte ins Korn werfen. Aber sie bestärken die, die den Terrorismus bekämpfen oder um Angehörige bangen und trauern, indem sie ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind, dass ihre Anliegen gehört und beachtet werden. Gerade, wenn das Leben schwer ist, kann Zuspruch und Ermutigung viel wert sein und viel hilft da durchaus viel.