Nürnberg (epd). Als eine "Win-win-Situation" für Ehrenamtliche und Gäste hat der bayerische evangelische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, die Arbeit des Nürnberger "Obdachlosen-Frühstück to go" bezeichnet. Er schloss sich am Freitag im Haus der Kirche "eckstein" dem Team von 26 Ehrenamtlichen an, half beim Packen und Verteilen der Tüten und gab Kaffee und Suppe aus. "Das ist etwas, was den Kernauftrag der Kirche betrifft", sagte Bedford-Strohm. "Diakonie strahlen hier die Ehrenamtlichen ganz praktisch aus". Mit dem Angebot helfe die Kirche den Menschen, ihr Budget zu entlasten.

Vor genau drei Jahren, zu Beginn der Coronapandemie 2020, ist die Idee entstanden. Während beim ersten Mal rund 30 Leute anstanden, um sich eine Essenstüte mit Käse, Brot, Keksen, Wurstwaren, Obst oder Säften zu holen, waren es am Tag des Besuchs des Bischofs 800 Männer, Frauen und Kinder, die ein Essenspaket erhielten. 200 Menschen mussten ohne eine Tüte nach Hause gehen, wie die Organisatorin, Diakonin Ute Kollewe, sagte. Sie kauft von gesammelten Spenden in jeder Woche Lebensmittel im Wert von 3.500 Euro ein.

Kollewe kündigte an, dass die Innenstadtkirchen das "Obdachlosen-Frühstück to go" an Karfreitag (7. April) das letzte Mal anbieten. In der Zeit danach wolle man zum früheren Konzept eines ökumenischen sonntäglichen Obdachlosen-Frühstücks in den Innenstadtgemeinden zurückkehren. Das fand vor der Pandemie knapp 30 Jahre lang immer am Sonntagvormittag in einer anderen Gemeinde statt. Zusätzlich soll es von der evangelischen Sinn-Stiftung unter der Woche ein Angebot geben für russisch-, ukrainisch-- und deutschsprachige Gäste, kündigte Stadtdekan Jürgen Körnlein an.

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